Geriet hat geschrieben:
Wie sieht es eigentlich mit den Kältemittel in unseren Uri Klimaanlagen aus ?
Ich hab noch die alte Klimaflüssigkeit drin !
Muß man eigentlich nachrüsten auf ich meine R132a oder so, oder kann man ???
Er weiß da was ???
Geriet
Hallo zusammen
O.k. ich hab da mal was vorbereitet
R12 Problematik und Alternativen - es wurde länger - ihr wart gewarnt
Alternativkältemittel R134a:
Dazu muß das alte Kältemittel abgesaugt werden und das Öl im verdichter von Mineralöl auf Esteröl umgestellt werden
(Ölwechseltips - siehe weiter unten bei den Hinweisen)
Achtung!! die neuen Esteröle sind stark Wasserabsorbierend, daher wenn schon Ölwechsel, dann gleich einbauen, Schläuche dran und Stickstoff drauf, vorher keine Pause machen
Zudem empfiehlt sich immer ein Wechsel aller Gummmidichtungen (o-ringe)
O-Ringwechsel - Warum?
R134a hat eine kleine Molekülgröße und hohes Eindringvermögen (Diffusion) und zusammen mit den Esterölen fangen besonders alte O-Ringe
(insbesondere aus Material FPM/NBR und CR) an zu quellen, Richtig mies ist hier Material FPM und CR!
Ist NBR oder EPDM vorher verbaut worden, geht es eher gut...
Material CR ist gut bei Mineralölen und R12 und auch für R134a, aber mit Esteröl verträgt es sich überhaupt nicht.
Material NBR ist gut für Mineralöl und auch Esteröl und R134a , EPDM ist Spitzenklasse bei Esteröl und R134a
Dichtungen aus Klingerit (Flachdichtungen) sind unaufffällig und kein Problem..die Wellenabdichtung schon eher..
denn es gibt verdichter mit CR Wellenabdichtungen und auch mit NBR.
Die mit CR-Welleabdichtungen ausgestatteten Modelle werden sicher zu Ölgießkannen nach einiger zeit
Gründlich gemacht ist R134a super! aber ein Lotteriespiel wenn man die O-Ringe nicht wechselt..
Alternativkältemittel R413a
Hier kann das Mineralöl in der Anlage verbleiben und ANGEBLICH braucht man die Dichtungen nicht wechseln
*QUATSCH*, das ist Unsinn, hier ist genauso ein Lotteriespiel, wurde hier FPM verbaut, gibt es eine bööse Überraschung!
zumal nun noch ein weiterer Stoff dazukommt, der sich Isobutan nennt und sogar die Superdichtung EPDM zerlegt! und das ganz fix!
Anmerkung R413 ist R134a!!!! mit zwei Zusätzen, R218a und R600a, die sind nur für das Öl da drin!
damit wird sichergestellt das sich das Mineralöl in allen Anlagenbereichen verdünnt und mit durchgepumpt wird..
das R218a ist zur unterstützung der verdünnung im Verdampferbereich und das R600a im Verdampfer und Verflüssiger und überhaupt..
ich hör mal auf - das sprengt den Rahmen...
Kurzfassung: Zusätze R218a/R600a sind nur erfroderlich, damit Mineralöl durch die Anlage wandert und nicht im verdampfer hängenbleibt - Punkt
Entmischt sich dieses Kältemittelgemisch durch ein Leck in einen Bereich wo das Kältemittel gasförmig ist, kommt der Öltransport schööön zu erliegen
und der Kompressor verabschiedet sich in die ewigen Jagdgründe vorher wird er lauter und rappelig *ALARMSIGNAL*
P.s. die York verdichter sind die URIGEN unter den Kompressoren und eigentlich nicht zu töten aber ohne Öl....
Also R413a ist für mich mit einem Risiko behaftet, funktionieren tut es, kein Problem!
aber Dichtheit ist hier noch mehr von Wichtigkeit als bei R134a - ich ziehe die R134a Lösung vor, die hat Hand und Fuß
Ich hoffe, das erklärt euch auch warum es bei einem Umstellen gutgeht und beim andern voll in die Hose,
das liegt in der natur der Dinge und oft nur an den Materialien..
wenn ich manche "Kälteexperten" so reden höre, wird mir oft echt übel
R12 selbst..
Das einfachste ist klar wenn man noch R12 hat,
aber derjenige der es einfüllt sollte sich im klaren sein, das er in den Knast wandert, wenn es rauskommt.
das ist kein Witz!, deshalb mach ich es nicht!
Dazu noch ein Paaar Hinweise, muß man leider immer wieder besonders auch den Fachleuten sagen:
Wenn an Kältekreisen gearbeitet wird ist immer folgendes zu tun:
1. System war offen - immer den Filtertrockner erneuern!
lieber einmal mehr als einmal zuwenig - Offen - neuer Filter!
wegen Korrosion intern - Filtertrockner sind Feuchte, Schmutz und Säurebinder
Versucht bitte nicht, den Trockner im Backofen zu regenerieren,
das geht nur bei entnehmbaren grossen Einzelkernen und das Säurebindungsvermögen
ist chemisch nicht regenerierbar - also finger wech
2. Ist Verdichter ausgebaut, schadet es bestimmt nicht , einen Ölwechsel zu machen,
die Ölmenge für den York Automotive verdichter sind so um 0,2 Liter, wenn ich mich recht erinnere
Wenn nichts drinne war - das öl verschwindet nicht! wenn es im Verdichter fehlt, liegt es in meistens irgendwo in der Anlage!!
Der verdichter hat an der seite links und rechts eine Schraube fast in der mitte, die für den Ölwechsel bestimmt ist,
diese ist nachher mit Loctite gewindedichtung, leaklock oder ähnlichem abzudichten.
Ich mache immer zwei bis drei Ölwechsel (lieber mehr, das Ölgebinde muß eh verbraucht werden
und lass zwischen den wechseln die Kurbelwelle mit nem Akkuschrauber und einer Stecknuss vorne immer ordentlich wirbeln..
Esteröl ist eher ein Alkohol denn ein Öl und somit etwas anders drauf als man es sich allgemein von einem Öl vorstellt,
aber es löst gut Mineralöle..
Idealerweise wechselt man das Öl vorher, bevor man das Kältemittel umstellt...
3. Druckprobe mit Stickstoff und etwas Prüfgas, Anlage insbesondere an Dichtungen, der Wellenabdichtung, Schlauchverschraubungen und dort wo man dranwar
4. Gründliche Vakuumprobe, ich befülle kein System, was undicht ist - niemals!
5. Und Nein, ich mache keinen Service, ich geb euch aber gern wie hier die Tipps..
Aber wenn ich es mache wird es gründlich und das ist definitiv zu teuer, ausserdem fehlt mir absolut die Zeit für sowas
und am Wochende will ich nix von Kälteanlagen wissen und wenn schon dann nur über Absorber, und die passen nicht unter die Haube...
Gruß
Sönke
[Dieser Beitrag wurde am 24.02.2006 - 13:27 von clusterix aktualisiert]